Endlich Ich…?! hier erhältlich!!!!!
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Pressetext
Koplo – „Endlich…Ich?!“
Wenn Koplo ein Label besucht, um seine Platte vorzustellen, dann fühlt er sich so, als würde er die Nachrichten schauen: Es ist für ihn der reinste Horror!
Denn einmal ist dem Label sein Hip Hop zu wenig gangsta, ein anderes Mal sind seine Songs dem Label zu unhappy und somit in deren Augen unverkäuflich. Wenn es also nach den Labels ginge, dann müsste Koplo für jedes Label eine eigene Platte aufnehmen. Unabhängig davon, dass er nicht über die finanziellen Mittel dazu verfügt, heißt sein Album „Endlich…Ich?!“ und nicht „Endlich…Ihr?!“.
Und was heißt hier überhaupt zu unhappy? Kennen Sie Nick Cave? Dieser Mann ist die personifizierte Unhappiness. Nick Cave wohnt sozusagen im Seelenkeller des Lebens und verkauft diesen verdammt gut, weil man von ihm erwartet, dass er unhappy ist. Ein Album, das Elend, Unglück und Traurigkeit beinhaltet, ist demnach also alles andere als unverkäuflich.
Aber lassen wir Nick Cave und seinen Seelenkeller mal außen vor, denn Koplos Album ist keineswegs ein unglückliches Album. Auf seinem Doppel-Vinyl „Endlich Ich…?!“ ist es lediglich nur schwer einen roten Faden zu finden. Denn der roten Faden ist der, dass es keinen gibt.
Koplo setzt sich nämlich erfrischend über alle roten Fäden hinweg, die man auf einem Hip Hop-Album vermutet und rappt sich mit seinen Geschichten durch die Beats der letzten Jahrzehnte. Das liegt daran, dass Koplo einen viel zu breit gefächerten Musikgeschmack hat, als dass er sich auf einen Stil festlegen möchte oder könnte. Auf dem der Doppel-LP beiliegenden 7-Inch-Vinyl stellt man zudem schnell fest, dass Koplo auch etwas mit Ska und Punkrock anfangen kann.
Weil Koplo dazu auch noch ein schlauer Kopf ist, hinterfragt er in seinen Texten die elementaren und nicht elementaren Dinge des Lebens. Dabei, das darf ihm gestattet sein, kommt dann auch mal ein Text heraus, der vielleicht unhappy erscheinen mag. Aber es ist schließlich das erlebte Unglück, dass uns Glück erst richtig glücklich fühlen lässt. Und nennen Sie mir nun bitte einen Textschreiber, der einzig und ausschließlich happy-happy-ding-dong-Texte schreibt . Außer Hartmut Engler von Pur natürlich, der über seine ewig glücklichen Abenteuerland-Texte unglücklich und zum Alkoholiker wurde.
So, was bliebe noch abzuarbeiten? Ach ja, zu wenig gangsta! Wenn Koplo zur Arbeit geht, um das Geld zu verdienen, dass er demnächst braucht, um für jedes Label ein eigenes Album aufzunehmen, dann macht er das als Erzieher. Schon von Berufs wegen erledigt sich gangsta also auch, denn Koplo bringt seinen Kids selbstverständlich nicht bei, wie man anderen Kindern die Pausenbrote klaut.
Und nun viel Spaß mit Koplos Album „Endlich…Ich?!“
Dirk Winkelmann
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